01 Dezember, 2017

Du brauchst keine Müllbeutel - Grüne Gedanken in der Küche

Hinter der Schranktür unter dem Waschbecken versteckt sich der Küchenmüll.
Das ist wohl in 90% der Haushalte so, das ist auch bei uns so.
Auch ist der Küchenmülleimer in den meisten Haushalten dreigeteilt. Biomüll, Restmüll, Kunststoffmüll. Das ist auch bei uns so.
In jeden der drei Eimer landet eine Mülltüte. Getrennt wird nach Lust und Laune. 
"Die Restmülltonne ist doch groß genug, seit der Windelmüll wegfällt.  Die Biomülltüten sind schrecklich teuer, siffen  immer durch und stinken. Und ob da jetzt ein Joghurtbecher mehr oder weniger mit in Tüte landet, kümmert eh keinen. Außerdem machen die Nachbarn das auch so."
Ein Zitat einer Mutter, mit der zusammen ich auf das Schulende und unsere Kids wartete.
Und ich konnte mich nicht mal als Weltretterin aufspielen, denn das WAR auch bei uns so...


Aber...
Seit 6 Wochen trennen wir rigoros und pingeling den Müll.
Seit 6 Wochen brauche ich weder Müllbeutel, noch dreiteiligen Mülleimer!
Wie kann das sein?

Der Müll ist nicht weg, doch Mülltrennung ist ein augenöffnender Prozes. Denn zum erstem Mal blieb der Restmülleimer in der Küche leer. Ich wundere mich und muss googeln, was genau Restmüll eigentlich ist. Ich habe eine Liste gefunden anhand der ich feststellen muss: Nichts von dem genannten Müll produziere ich in der Küche. Sollte ich eine Pfanne aussortieren oder ein Teller kaputt werfen, so gehe ich ohnehin direkt zur Restmülltonne und spare mir den Weg über den Kücheneimer.
Im Bad produzierter Restmüll (bei uns insbesondere Q-Tipps, Wattepads (die alten müssen ja noch aufgebraucht werden), Rasierer, Zahnbürstenköpfe (wobei das teilweise in den gelben Sack gehört)) landen in einem tütenfreien Badeimer. Den Eimer kann man bei Bedarf fix auswaschen.
Im Arbeitszimmer produzierter Restmüll (Anspitzerreste, Stoffreste, Stifte) landen ebenfalls in einem tütenfreien Eimer.

"Super!", denk ich mir und fange an zu rechnen.

Für Badezimmer und Küche brauchen wir jeweils mindestens 1 Beutel pro Woche
Das sind 104 Tüten im Jahr.
Das sind 3,2kg Plastikmüll im Jahr  
Das sind 5,20€, die ich jährlich ausgebe, um sie direkt in den Müll zu schmeißen.

Nur wir. Nur hier. Nur die Restmülltüten.
Unsere Alternative ist hier also: keine Alternative. Wir brauchen keine Müllbeutel mehr für den Restmüll! Der Restmülleimer in der Küche bleibt einfach leer.Seit sechs Wochen klappt das ohne Probleme.



Wir gehen noch weiter!
Die bekannten Bio Müllbeutel sind zwar kompostierbar, brauchen jedoch für die Verrottung so lange, dass viele städtische Kompostieranlagen, sie wieder aussortieren müssen. Die Anlagen sind auf schnelle Kompostierung ausgelegt und die eigentlich kompostierbaren Beutel werden zu Restmüll.
Ich fange an zu rechnen.

Mit einer unempfindlichen Nase reicht ein Biomüllbeutel 3 Tage
Das sind 121 Beutel im Jahr.
Das sind 1,5kg Plastikmüll.
Das sind 24€. die ich jährlich ausgebe, um sie in den Müll zu schmeißen .

Nur wir. Nur hier. Nur der Biomüll.
Wir brauchen eine einfache Alternative. Durch den täglichen Genuss von Obst, Gemüse und ähnlichen Nahrungsmitteln, bleibt der Entsorgung des Biomülls nämlich unumgänglich.
Die optimale Art den Biomüll zu entsorgen, ist die Papiertüte. Sie saugt Feuchtigkeit auf, hilft  Geruch zu vermeiden und lässt sich schnell kompostieren.




Seit 6 Wochen falten wir deshalb unsere Biomüllbeutel aus alter Zeitung.
Die Faltanleitung gibts auch bei Instagram. Nach einmal ausprobieren hat man den Dreh aber ganz schnell raus. Ich falte mir meine Biomülltüten einfach nebenbei auf Vorrat. Das dauert nicht länger, als der Einkauf selbiger.

Achso, und der Plastikmüll?
Der landet hier direkt im Gelben Sack. Wir brauchten hier noch nie eine extra Mülltüte, um den Müll in den gelben Sack zu stecken.Außerdem gilt es ja auch insbesondere diesen zu reduzieren.

Wie macht ihr es?
Wir sind gespannt auf eure Ideen!

Lieblingsgrüße!

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Als Rechengrundlage dienen mir meine hier vorrätigen Artikel und meine eigenen Gewohnheiten. Je nach verwendetem Müllbeutel und Müllbeutelwechselturnus kann das Ergebnis natürlich schwanken. Aber ich denke die Tendenz macht es aus und sie macht es auch mehr als deutlich.

12 Kommentare:

  1. Hallo, ein wichtiger Beitrag! Wir machen es so: Biomüll sammeln wir in einer Keramik-Schale in der Küche, die dann bei Bedarf direkt im Garten auf dem Kompost landet (alternativ in die Biotonne). Die Schale wird regelmäßig gespült. Unseren 3-teiligen Mülleimer unter der Spüle nutzen wir für Restmüll, gelbe Tonne und Papier. Wir trennen Papier sehr penibel aus, auch bei vielen Verpackungen, die sonst in der gelben Tonne landen. Müllbeutel benutzen wir nicht. Den Restmüll-Eimer legen wir mit alter Zeitung aus. Die anderen zwei Eimer werden bei Bedarf ausgewaschen. Noch ein wichtiger Hinweis, den ich neulich gelesen habe: der Müll aus der gelben Tonne wird nur dann auch wirklich wiederverwertet, wenn die einzelnen Bestandteile getrennt in die Tonne gehen. Also z.B. beim Joghurt-Becher immer den Aludeckel komplett vom Plastikbecher trennen und auch andere Verpackungen immer in seine Bestandteile auftrennen, bevor sie in die Tonne gehen. Die Recycling-Anlagen können wohl nur wiederverwerten, was bereits getrennt ist. Andernfalls wird der "gemischte" Müll nämlich verbrannt. Und das wollen wir ja nicht. Schönen Freitag!

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    1. Ganz ganz wichtiger Kommentar!
      Danke für deine Worte und toll, dass ihr das so genau nehmt! :-*

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  2. Ich habe mir die Restmüllliste angeschaut, u. wundere mich, dass die Speiseöl u. -fett zu Restmüll zählen. Das geht für mich überhaupt nicht. Dafür gibt es bei uns eine eigene Sammelstelle.
    LG Elke

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  3. Da wir noch pampers kids haben ist unser Restmüll damit noch .ansonsten produzieren wir auch keinen . Ich fahre ständig zum recyclinghof und bringe unser papier und anderen kram weg.bis jetzt habe ich immer die kompostierbaren Beutel genommen, ich bin echt überrascht dass das so gehandhabt wird. Ich brauche den rest noch auf und dann nutze ich papier .danke für diese info !!!!! Für den gelben sack nutze ich noch Plastiktüten aber diese verwende ich mehrmals. Ich bekomme leider aus der kita noch regelmässig pipi wäsche mit die sie in Plastiktüten einpacken diese beutel benutzte ich dann auch für den gelben sack und da fäält mir doch ein dass ich ja einen auswaschbaren wäschesack nähen könnte :-)

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  4. Hallo Linda,
    Für den Biomüll nehmen ich immer die Papiertüten vom Bäcker. Wenn man unten in den Eimer einen aufgeklappten Eierkarton macht geht der Biomüll super aus dem Eimer und man muss weniger putzen.
    Grüße Andrea

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    1. Kleine Anregung: Eierkartons sind viel zu schade für den Müll. Viele Bauern oder auch Leute, die privat Hühner haben, sind dankbar für Eierkartons. Wir bringen unsere immer zum Bauern auf den Wochenmarkt (bei dem wir oft auch Eier kaufen), der sie dann wieder mit Eiern für den nächsten Kunden füllt.

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  5. Dein Beitrag ist sehr interessant.Ich nutze auch schon lang keine Müllbeutel mehr. Für den Biomüll habe ich einen Komposter im Garten meines Nachbarn. Sogenannter Restmüll fällt bei mir sehr wenig an. Was mich unheimlich nervt ist der viele Plastikmüll, der bei jedem Einkauf anfällt.Ich lass den grösstenteils im Supermarkt.Ebenso nervig ist die Papierflut durch sinnlose Werbung in den Briefkästen. Zum Einkafen nutze ich nur Stoffbeutel.Da ich gerne nähe, sind sie schnell hergestellt. Für den Biomüll habe ich hier einen mit Deckel verschliessbaren Eimer.Ist der voll,gehe ich in den Garten zu meinem Komposthaufen.Also es gibt schon Möglichkeiten etwas zu tun und jeder kann das.
    Liebe Grüsse Katja!

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  6. Ähnliche Gedanken hatte ich kürzlich wieder beim Mülleimer auffüllen.

    Den Biomüll für unseren Kompost tue ich in kleine Plastikeimer oder ähnliches mit Deckel, die ich regelmäßig leere und auswasche.

    Gelben Sack haben wir hier nicht, nur eine Tonne, da brauche ich leider tatsächlich Müllbeutel.

    Restmüllfrei in der Küche werde ich nicht schaffen, da wir Essensreste nicht in den Kompost tun dürfen (wobei ich immer mal wieder mit so einem Bokashi-Komposter liebäugle). Aber ich werde dank dir jetzt nochmal genauer beobachten WAS wir eigentlich in der Küche in den Restmüll tun (Papiertaschentücher und "Zewa" ist da wohl mit der Hauptverursacher, was man ja eigentlich auch vermeiden könnte...)

    Danke dir wieder einmal für deinen inspirierenden Artikel!

    LG
    Corina

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  7. Biomüll landet bei uns schon lang in Papiertüte auf dem Misthaufen im Pferdestall. Gelbe Tonne Müll wird immer schon tütenfrei, aber halt kurz ausgespült, damit die Tonne nicht stinkt (vor allem im Sommer wichtig), in der Küche aufbewahrt und einmal täglich rausgebracht. Nur für den restlichen Müll gibt es hier eine Tüte, das gebe ich zu. Ich verwende hier die „Ökotüten“, wobei ich nicht genau weiß, wie Öko die wirklich sind.

    Gruß
    Llewella

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  8. Gute Anregungen, die aber nicht überall gleich umzusetzen sind: bei uns dürfen keine gekochten Essensreste in die Biotonne, die müssen in den Restmüll. Und in den Eimer kommt dann auch eine Tüte. Beim Plastikmüll muß ich mal noch überlegen, wie sich dass optimieren läßt und die selbstgefalteten Biotüten sind echt eine gute Idee!

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  9. Ich bin schon sehr lange stille Leserin deines Blogs. Eher wegen Genähtem und weil meine Jungs (Zwillige) im selben Alter sind wie deine Süße. Aus Zeitmangel habe ich nun länger keine Blogs mehr verfolgt, aber nun ist wieder mehr Zeit, sodass ich dies nachhole. Ich finde deinen neuen Content echt super! Dachte anfangs noch bei den genähten Wattepads - na das machen doch jetzt alle... Aber man sieht du nimmst die Sache ernst! So sitzte ich nun neben meinen gebastelten Zeitungstüten, und musste dir das unbedingt schreiben! Mach weiter so, alles gute für euch! VG Karin

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    1. Liebe Karin,

      schön von dir zu lesen. Ich freue mich immer über jeden Kommentar, weil ich so meine Leser auch mal ein bisschen kennenlernen kann.
      Sehr cool, dass du die Zeitungstüten direkt nachgebastelt hast.

      Lieblingsgrüße, auch an deine Zwillis.
      Linda

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