(sorry, not sorry, es ist viel Text geworden - ich bin gespannt, wer bis zu Ende durchhält)
Shampoo, Spülung, Haarkur, Duschgel, Duschpeeling. Alles in regenbogenbunten Plastikflaschen.
Eine Zeit lang habe ich meine Duschvorräte in einem Schwarz-Weiß-Farbschema gekauft. Nicht wegen der Funktion oder dem Preis, sondern wegen der Kunststoff-Optik.
Doch vor einiger Zeit habe ich meine Duschgewohnheiten radikal geändert.
Damals zu meiner Schande noch nicht aufgrund eines ökologischen Hintergrundgedankens.
Ich gehörte zu denen, die täglich unter die Dusche
hüpften, und ausgiebig einen langen anstrengenden Tag mit viel heißem Wasser abduschten. Am
Wochenende kam es vor, dass ich mich zwei mal unter die Dusche stellte. Morgens nach
dem Aufstehen und am Nachmittag nach dem Sport, Schwimmbadbesuch oder vor dem Ausgehen.
Ich fühlte mich nie richtig sauber, schwitzte bereits nach dem Duschen wieder irrsinnig, meine Haare waren stumpf, platt und dünn und meine Haut juckte oft.
Im Sommer diagnostizierte mir ein Arzt dann eine Hautkrankheit. Meine Haut sei stark ausgetrocknet und entwickle Pilze. Der Grund: Ich dusche zu oft, zu heiß und zu lange und mit zu vielen chemischen Bestandteilen.
oh.
Low-Poo und klare Duschsubstanzen empfahl mir der Arzt.
Anfangs setzte ich auf Babyshampoo. Mittlerweile bin ich der Umwelt zu Liebe vollständig auf unverpackte Shampoobars umgestiegen. Mein momentaner Liebling ist ein Kokosduft-Bar von Sauberkunst. Es schäumt super, was den Umstieg leicht macht, riecht lecker und kommt nur in einer dünnen Papierverpackung. Die Haare fühlen sich nach dem Waschen leicht und luftig an.
Mein anfängliches Problem:
Das Haarekämmen fällt ohne Spülung schwer und nach dem Trocknen "fliegen" die Haare, wie elektrisiert.
dödomm... Aber ich blieb standhaft und versuchte es weiter. Und tatsächlich: die Probleme legten sich nach ein paar Wochen komplett. Der Grund, neben der Gewöhnungszeit: auch persönliches Fehlverhalten. Ich habe mein Haar nach dem Waschen mit einem Handtuch trocken gerubbelt. Mit Spülung, Konditioner und Haarkur im Haar geht das gut, aber ohne diesen Plastikmist kommt man dann mit einer Haarbürste eben nicht durch. Meinen Haaren tut es gut, wenn man sie nur mit den Handtuch trockendrückt und danach lufttrocknen lässt. Im trockenen Zustand komme ich super durch meine Haare. (Achtung: Ich habe glattes, feines Haar und keine Ahnung, wie dicke Locken auf dieses Prozedere reagieren)
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vorne mein Kokos-Shampoobar nach 3 Monaten Verwendung |
Abgesehen von den Haarwaschsubstanzen wollte ich auch an der Haarwaschhäugikeit arbeiten.
Eine direkte Umstellung auf 10-Wochen-waschfrei konnte ich mit meinem eigenen Wohlbefinden nicht vereinbaren. Ich verlängerte die Zeit zwischen den Haarwäschen schrittweise. Überbrückte mit Mützen, Duttfrisuren und Trockenshampoo. Und das klappte ganz wunderbar. Akutell wasche ich meine Haare ungefähr zwei mal pro Woche (statt wie zuvor bis zu 9
mal pro Woche). Ziemlich gut, oder?
Ob man bei diesen grünen Gedanken im Badezimmer auch die Geldspar-Rchnung lohnt, hängt von den eigenen Gewohnheiten ab. Ich gebe für Shampoo und
Spülung gerne Geld aus (zuletzt 3,99€ für
Syoss Shampoo, 6,99€ für
Aussie Spülung,). Bei einem
9-mal-pro-Woche-Duschrhytthmus reicht das Shampoo nicht lange und kostet hochgerechnet echt viel.
Ich benötigte 6 Shampoo- und 6 Spülungflaschen im Jahr
Das sind 186€ im Jahr
Das sind ca. 800g Plastikmüll im Jahr
Nur ich, nur hier, nur beim Haare waschen
Die Shampoobars von Sauberkunst kosten zwischen 5,00€ und 8,00€ und halten mit einem 2-mal-pro-Woche Turnus logischerweise ewig. Den Kokosbar von Sauberkunst benutzen wir zu zweit und ich vermute dass er uns so gut ein halbes Jahr ausreichen wird.
Mit meiner neuen Gewohnheit spare ich nicht nur Plastikmüll, sondern auch Zeit, Geld, und Wasser. Und der Extrabonus: Meine Haar sind viel gesünder, glänzender und fetten auch nach drei Tagen noch nicht.
Wie macht ihr das? Seid ihr Duschjunkies oder möchtet ihr auch nachhaltiger handeln?
Und noch was anderes: Wer von euch hat schon mal Roggenmehl als Waschsubstanz für die Haare verwendet? Habt ihr Tipps für mich? Zugegeben, der Gedanke sich Mehl in die Haare zu schmieren, ist seltsam, aber die Gründe die dafür sprechen sind zahlreich: keine Tenside, der totale Minimalismus, Kosten und Verpackung gleich Null! Ich frage mich, ob mir das nicht doch "zu sehr Ökotante" ist. Aber wie kann man etwas verteufeln, wenn man es nicht vorher getestet hat, oder?
Lieblingsgrüße!