04 April, 2017

Das Zuckerfrei Experiment - Woche 1: Euphorisch!

Da hab ich mir aber etwas vorgenommen! Das wird bestimmt nicht ganz einfach!
Das dachte ich an dem ersten Montagmorgen, an dem mein Zuckerfrei-Experiment beginnen sollte.

Wie es mir in der ersten Woche ergangen ist? Lest selbst:


Tag 1 - Montag.

Am Abend liege ich mit Erfolgsgefühl in meinem Bett und fühle mich ein paar Zentimeter größer als sonst! Der erste Tag ist geschafft!
Im Frühstücksquark gab es heute keinen Honig, für die Pause in der Firma habe ich mir ein paar Nüsse und Tomaten eingepackt und trinke statt des Automaten-Cappuccinos einfach einen schwarzen Kaffee (Igitt!).
Mittags beginnt meine riskante Phase! Ich komme meist ausgehungert nach Hause, greife mir irgendeinen schnellen Imbiss und überlege dann, was ich mir zu Mittag koche. Gern gönne ich mir nach dem Mittagessen auch noch einen Griff in die Süßigkeitenschublade.
Aber diesmal war ich vorbereitet, hattet mir morgens schon eine selbstgemachte Brokolisuppe bereit gestellt, die ich mir schön aufpimpte. Auch danach blieb ich eisern. Ich habe mir auf die Zunge gebissen, einen Schluck Kokosmilch getrunken und nach einer halben Stunde war der Schokohunger vergessen.
Die latente Zuckerlust am Abend vertreibe ich mit einer Portion ungesüßtem ganz viel Wasser und einer Runde Yoga. Dann geht es früh ins Bett. Wer schläft kann nicht essen.





Tag 2 – Dienstag
Warum bin ich nur so durstig?
Ich habe auch sonst keine Probleme damit, die täglichen 2l Wasser zu tanken. Doch momentan liege ich gut und gerne bei 3l – 4l.
Ich recherchiere im Netz und finde dort nur, was ich schon weiß: Süßes und Salziges macht durstig.
Hmmm… Das passt ja jetzt nicht so recht mit meiner akuten Empfindung zusammen. Ich behalte das im Auge.
Das viele Trinken hilft mir durch den Tag, obwohl es heute auch nicht schwer war. Mittags war ich gut vorbereitet. Am Nachmittag und abend habe ich mich durch Nüsse, Obst, Quark und Avocados gesnackt.

Tag 3 - Mittwoch
 Morgens reicht mir mein Magerquark mit Obst und ein paar gesunden Extras vollkommen. Extrasüße kommt nur aus dem Eiweißpulver (1g Zucker/30g Pulver), dass ich beimenge.
Die Zuckerreduzierung ist leichter als gedacht! Beim Einkaufen suche ich nach gesunden Alternativen zu meiner Schokosucht. Gönne mir Mangos und Weintrauben und entdecke gesalzene Maiswaffeln für mich.
Mittags schleiche ich um die Süßigkeitenschublade, greife nicht zu und freue mich darüber diebisch.
Am Nachmittag besuche ich meine Eltern und werde begrüßt mit: 
„In der Kühltruhe ist noch Schoko-Karamell-Eis“
Nein, danke! Ich möchte gerade nicht so viel Zucker essen, sage ich, ohne großartig nachzudenken.
Mama ist tolerant und sagt nur „Okay, Kaffee dann?“ Da meine Eltern keine alternativen Süßungsmittel haben (und ich nicht vor einem Glas Leitungswasser sitzen will) kommt ein nicht-mal-halber-Teelöffel Zucker in den Kaffee. Das Eis bekommt das Zuckermädchen.

Ist es echt so leicht dem Süßkram aus dem Weg zu gehen?


Magerquark mit Whey, Green Mix Pulver und Kakaonibs



Tag 4 - Donnerstag
Ich stelle erste körperliche Veränderungen an mir fest. Meine Haut verändert sich. Aber.. .o Gott! Zum Negativen! Ich sehe, um es mal milde auszudrücken, scheiße aus. An Schläfen und Kinn wirke ich regelrecht pubertär! Mein Bruder fragt mich, ob ich krank sei...

Ob das am Zuckerverzicht lieg? Eine Umgewöhnung des Körpers oder eine Art Erstverschlimmerung?
Das hatte ich mir zugegebenermaßen anders vorgestellt. Ich bin enttäuscht. Und gehe nach draußen, reinige die Terasse, vertikutiere den Rasen, grabe den Garten um.
Ich hasse Gartenarbeit, aber heute geht sie mir ganz gut von der Hand. Und unter der sandigen Schmutzschicht sieht man meine Haut gar nicht.

Tag 6 - Samstag
Am Wochenende trage ich eine Extraschicht Makeup auf und besuche ich einen Freund. 
Ich habe kinderfrei und wir können den ganzen Tag zu zweit genießen.
Jay! Spontane Shoppingtour! Ich muss einige Male anhalten, um mir ein Getränk zu besorgen! Oh man, ich bin durstig!

Zwischendurch machen wir eine kleine Pause. Er holt sich ein superleckerzimtigduftendes Franzbrötchen (20g Zucker/100g). Interessanterweise reicht mir der Duft der Leckerei total. Als er mich fragt, ob ich abbeißen möchte. Ich lehne ab, habe wirklich kein Interesse oder Appetit. Stattdessen atme ich den leckeren Zimtduft noch einmal tief ein und nur wenige Sekunden später ist sein Brötchen auch schon in seinem Mund verschwunden.

Am Abend gehen wir essen und ich gönn mir ein kühles Bier (4g/100g) zu einer relativen gesunden, aber durch Weißweinsoße sicher nicht zuckerfreie Bestellung auf dem Teller.
Ich gönne es mir bewusst, weiß beim Essen um den Zuckergehalt und es schmeckt sau lecker!
(Zur Erinnerung: Ich möchte mich nicht mit radikalen Zuckerverzicht drillen, sondern auf eine zuckerbedachtere Ernährung umstellen) Übrigens: Ein trockener Weißwein wäre eine gute, (fast) zuckerfreie Alternative gewesen!



Der Rückblick auf Woche 1
Ich muss sagen, die erste Woche ging mir super leicht von der Hand. 
Kein einziges Stückchen Schokolade ging über meine Lippen! Auch kein Kakao, Nutella oder Schokomilch oder auch nur ein Cookiekrümel. Nichts! 
Beim Wocheneinkauf habe ich zwar ein wenig die Etiketten studiert, doch mich mehr auf cleanere Lebensmittel konzentriert. Da dauerte der Einkauf auch kaum länger als sonst.

Gerade mittags merke ich aber:
Vorbereitung ist alles! Mittags bin ich tierisch hungrig, egal wie viel ich vormittags gegessen habe und immer auf der Suche nach einem Stücke schnell verfügbarer Energie.
Das gemütliche Abendessen am Wochenende hat mich für einen Tag aus der Sollmenge, aber sicher nicht aus dem Konzept gebracht.
So kann es weiter gehen!
Jetzt bin ich neugierig: Wie ergeht es euch? 

Lieblingsgrüße!

6 Kommentare:

  1. Hej Linda! Respekt! :0) Ich glaube, zuckerfrei würde mir auch nicht schaden.... Ich esse nämlich auch furchtbar gerne Süsses, meine Achillesferse sozusagen. Aber in fast allen Lebensmitteln steckt auch versteckter Zucker, schlimm.... bin gespannt, wies bei dir weitergeht :0) Ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)

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  2. Wow Linda - ich bin beeindruckt! Eine zuckerfreie Zeit - oder nur schon Zucker zu reduzieren, würde mir bestimmt auch gut tun... Da ist dein Bericht richtig tolle Motivation! Ich bin gespannt wie die nächsten Wochen aussehen bei dir und wünsche dir viel Erfolg und Durchhaltekraft! =)
    Hab einen wunderschönen Tag mit hoffentlich viel Sonne,
    lg Debby

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  3. Ich mache es ähnlich wie du, kein striktes Verbot sondern sehr bewusste Reduzierung des Industriezuckers. Den Kindern habe ich vor kurzem auch erzählt, dass sie sich zwar viel bewegen, viel Süßes essen aber bei den vielen süßen Sachen das Diabetisrisiko steigt. Großer Schock, als ich vom Spritzen erzählt habe... Ich bin ja ein DDR-Kind und wir hatten einfach nicht diese Unmmengen Süßigkeiten zur Verfügung, es gab einfach nix. Und nun muss man die kids schon disziplinieren sonst essen sie nämlich nur das habe ich festgestellt.
    Und noch was: zuckerfrei einkaufen ist teurer, hast du das auch gemerkt? Zuckerfreies Müsli? Fehlanzeige. Nüsse, Trockenobst, Feigen - alles teuer! Ist echt fies!
    Wir haben übrigens 95%ige Schokolade von Gepa da, von der isst man ein Stück und hat so einen tollen Schokogeschmack, dass das völlig ausreicht, versuchs mal!

    Liebe Grüße!

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  4. Was für Eiweißpulver verwendest du da? Ich bin vegan und würde mir gern ein paar Rezepte abspicken und diese dann adaptieren. Ich benutze normalerweise immer Soja Eiweiß (das kaufe in in größeren Mengen von https://www.vitaminexpress.org/de/eiweisspulver). Hast du sonst eine Idee, durch was man das ersetzen könnte?

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    1. Hey Laura,
      Ich benutze verschiedene Eiweiße (Protein90, Whey delicious oder Layenberger), die mir gut schmecke, tolle Eiweißwerte haben und wo ich auch relativ problemlos dran komme.
      Zugegebenermaßen habe ich da noch nicht geschaut, ob die Pulver auch vegan sind.
      Habe es aber gerade nachgeholt. In allen ist unter anderen Milch oder Molkepulver drin, ebenso teilweise Hühnereiweiß, also kämen die für dich nicht in Frage.
      Sojaeiweiß klingt da aber doch ganz interessant. Da ich selbst wenig Berührungspunkte mit veganer Ernährung habe, kann ich dir leider auch keine Alternative empfehlen. Da fehlt mir auch einfach die Erfahrung :)

      Wenn du mal nach "Whey vegan" googelst findest du aber eine ganz gute Auswahl.

      Liebe Grüße

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