23 Februar, 2017

Snackgesellschaft

Sie knabbern, knuspern und snacken den ganzen Tag.
Irgendeine Mami hat immer ein paar Zookekse, Gummibärchen, Lollis, Dinkeltaler oder manchmal geschnittenes Obst im Gepäck und verteilt es freudig an ihre Kinder und deren Spielgefährten.





Vor einigen Wochen, morgens im Kindergarten, wurde mir das ganz bewusst. Während sich das Zuckermädchen umzieht, nutze ich meine "freie Zeit" und sehe mich um.
Ihr kennt das: Jacke aus, Schuhe aus, Mütze, Handschuhe wegstecken, zwischendurch nochmal auf Toilette, Hausschuhe an, Hausschuhe wieder aus, weil sie auf einmal zu Leben erwachen und ein Rollenspiel mit Linki und Rechtsi vollzogen werden muss... Das dauert (und stresst und langweilt).
Ich stand mit dem Rücken an der Heizung gelehnt und sah mich gestressweilt im Vorraum um:

Ein süßes Mädel und ihre Mami saßen in meinem direkten Blickfeld. Das Mädchen zog sich müde einen Schuh aus und zerrte sich halbherzig die Mütze vom Kopf. Gleichzeitig jedoch plapperte Mami wohlwollen auf sie ein: Mami hat dir noch etwas zu essen eingepackt. Willst du noch ein Brot essen? Mami hat es klein geschnitten. Nach jedem Satz wanderte ein bemerkenswert akurat geschnittenen Stück Leberwurstbrot im weit geöffneten Mund des Mädels.

Zu dem Zeitpunkt war ich noch im sturen Beobachtungsmodus, gedanklich schon auf dem Weg zur Arbeit, mit einem Auge und Ohr noch im Rollenspiel von Linksi und Rechtsi.
Aber... hmm... Ich habe keinen Vorraum-Umziehsnack für das Mädel dabei.




Doch dieses Vorgehen konnte ich ab da täglich beobachten. Mami hatte immer einen Snack in der Tasche. Und auch im alltäglichen Leben wurde ich aufmerksamer: Im Hallenbad werden Amy und Kiara ständig aus dem Spiel gerissen und zum Apfelsnacken gerufen.
Ich habe kein Schwimmsnack dabei.
Im Balletkurs gibt es in der Pause Cracker für Lara und ihren Bruder Vincent.
Ich habe kein Balletsnack dabei.
Beim 40minutigen Kindertheater gibt es Bananenstücke und Salzstangen für Kilian.
Ich habe keinen 40 Minuten-Überbrückungs-Theater-Snack dabei... 
Auf dem Spielplatz sehe ich überall Muttis mit gefüllten Brotdosen und Snackpacks.
Und ich? 
Ja, ich trage einen Rucksack auf dem Rücken. Und in dem Rucksack zwei Tupperdosen. Mit Paprika, Gurke und Salzstangen befüllt. Ich muss! Ich fühle mich genötigt. Ich fühle mich unwohl, keine Snacks dabei zu haben und mich damit auffällig vom Mutterpulk abzugrenzen, obwohl ich weiß, dass wir nur eine kanppe Stunde verweilen werden.
Und während das Zuckermädchen lachend mit ihren Freunden von Snackdose zu Snackdose tänzelt und bei jeder Mami einen kleinen Snack bekommt, kann so auch ich meine Snackdose aus dem Rucksack holen und sie triumphierend auf meinen Schoss stellen.
Ja, kommt her, Kinderlein! Hier gibt es auch etwas. Ich bin eine gute Mutter und habe an den Snack gedacht!
Ich hätte lieber kein Spielplatzsnack dabei...





Fällt euch auch auf, dass unsere Kids immer und überall kauen? Ich schau kaum 5 Minuten weg, da kommt das Zuckermädchen schon wieder knabbernd oder lollileckend auf mich zu.Ich weiß, ich weiß, es ist nur gut gemeint, dass andere Mütter ihre Spielplatzsnacks auch mit meiner Tochter teilen. Doch ich hab ja nicht mal eine Chance, dankend abzulehen!

Und ich kann wirklich nicht von einer 5jährigen Zuckerschnute erwarten, dass ihr beim Anblick von Gummibärchen und Schokolade nicht das Wasser im Mund zusammen läuft und sie geistesgewärtig im Gedenken an das baldige Abendessen selbst den Kopf schüttelt.

Bentgo Box, perfekt für Schul- oder Kindergartensnacks

Ich hab nichts gegen gesunde (!) Snacks. Ganz im Gegenteil!
Snacks sind toll! Ich liebe bunt zusammengestellte Fingerfoods, Gemüsesticks und Obstteilchen.
Aber diese unkontrollierte rundumdieUhr-Zufütterung bereitet mir schon etwas Unbehagen. 

Und wenn ich weiß, dass wir einen langen Tag in nicht-unmittelbarer Nähe eines Kühlschrankes verbringen, habe ich ich die individuell gestaltete und dosierte Snackdose garantiert selbst eingepackt.
Dann machen wir zusammen ein Picknick auf einer Decke oder einem großen Badetuch. Das hat dann auch wieder etwas von einer gemeinsamen Mahlzeit.  


Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?
Habt ihr gernen einen Sicherheits-Snack in der Tasche?
Werdet ihr gefragt, bevor euren Kids ein Snack angeboten wird?



Bin gespannt auf eure Meinungen!
Ich hol mir jetzt mal einen Snack!

Lieblingsgrüße!

20 Februar, 2017

Eulenmaske selber machen

In diesem Tutorial zeige ich euch, wie ihr eine süße Eulenmaske für eure Kids ganz leicht selber nähen könnt. 
Dazu braucht ihr nur ein bisschen Zeit und gar nicht viel Material. 





Du brauchst: 
Schnittmuster
1mm Filz in dunkelbraun
1mm Filz in hellbraun
1mm Filz in cremeweiß
1mm Filz in Orange
Vlieseline H250
Nähmaschine
Nähgarn
Klebstoff
Gummiband
eventuell Holzperlen



Schritt 1 - das Schnittmuster
Zuerst brauchst du das Schnittmuster, dass du dir bei mir als Freebie kostenlos herunterladen kannst. 
Klicke einfach HIER und drucke das PDF ohne Größenanpassung aus. 








Schritt 2 - der Zuschnitt
Auf dem Schnittmusterbogen findest du alle vier Schnittteile, die du entsprechend der Angaben auf dem Bogen zuschneidest. Du kannst deine Farbzusammenstellung natürlich anpassen, wenn es dir in anderen Farben besser gefällt. 
Du brauchst: 
die "Augenbrauen" - ein Mal aus hellbraunem Filz
die "Augen" - ein Mal aus cremefarbenen Filz
den "Schnabel" - zwei mal aus orangem Filz
das "Gesicht" - einmal aus dunkelbraunem Filz
Das Schnittteil "Gesicht" solltest du dir außerdem einmal aus Vlieseline H250 zuschneiden. Bebügle die Rückseite des Gesichts aus dunkelbraunem Filz für mehr Stabilität




Schritt 3 - Step für Step zur Maske
Jetzt geht es los! Positioniere zuerst das Schnittteil für die Augen auf dem Schnittteil für das Gesicht.  Verwende sparsam einen Klebestift, um beide Schnittteile etwas zu fixieren.
Dann befestigst du die Augen mit einem engen Zickzackstich auf dem Gesicht-Schnittteil
Anschließend kannst du die Augen ausschneiden


Nun sind die Augenbrauen dran. Positioniere sie ebenfalls auf dem Gesicht und fixiere sie ein wenig mit einem Klebestift. Einen leichten 3D Effekt erhälst du, wenn du die Augenbrauen leicht versetzt nach unten schiebst, so dass ein wenig von dem dunkelbraunen Filz hervorschaut. Fixiere das Schnittteil mit einem knappkantig gesetzten Dreifachgeradstich.


Jetzt wird der Schnabel fixiert. Dieses Schnittteil gibt es zweimal. Lege den Schnabel auf und unter die Maske und fixiere sie mit einem Klebestift. Mit einem Dreifachgeradstich hält der Schnabel auf der Maske.

Zum Schluss werden an Seiten Löcher für ein Gummiband eingestantzt. Hier kannst du einen einfachen Locher oder eine Reibahle verwenden. Das Gummiband kannst du mit hübschen Holzperlen sichern.





Fertig ist deine Eulenmaske!
Ich wünsche dir viel Spaß beim Nachmachen und Verkleiden!

Lieblingsgrüße!


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Material:
Filz, 1mm in verschiedenen Farben








17 Februar, 2017

Ein neuer Parka muss her...

Ihr erinnert euch vielleicht an meine ersten beiden Parka.
Zuerst gab es den kunterbunt gefütterten Lieblingsparka, dann folgte der Jeansfarbene Fahrradparka.
Ich liebe beide Jacken tierisch!

Klar, dass jetzt ein weiterer folgen muss!
Das Material liegt schon bereit.




Ich liebe es, wenn Jacken im Inneren noch ein Überraschung bieten. Diesmal sollen es Wale sein, die mich im Inneren der Jacke warm halten.
Dazu gibt es dunkelblauen Babycord als Außenhaut. Ich persönlich finde es immer ganz schön friemelig Cord hübsch zu vernähen. Aber das muss jetzt!
Diesmal werde ich auch nicht alleine nähen!

Diesmal habe ich nämlich ein paar weitere Mädels in den Parkabann ziehen können.
Wir scherzten erst, dass wir den nächsten Parka gemeinsam nähen, quer durch Deutschland und in die wunderbare Schweiz hinein...
Und nun entsteht gerade ein wunderbarer Plan, dass wir tatsächlich in den nächsten Wochen oder Monaten zusammen kommen und einen Parka nähen!
Ich bin total aufgeregt und drücke uns so die Daumen, dass es wirklich klappt, denn wir wohnen tatsächlich alle sehr weit voneinander entfernt.

Noch dazu sind es Mädels, die mir in meinem Bloggerleben wirklich sehr ans Herz gewachsen sind und ich bin so neugierig darauf, sie live kennen zu lernen!
Drückt uns die Daumen, dass es klappt!

Lieblingsgrüße!

Edit: Hier lang gehts zum Bericht über den Nähtreff in Trier.

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Materialien:
über Stoffe.de
Wale

Feincord

Knöpfe

Reißverschluss

Paspelband

Kordel

13 Februar, 2017

Kostümparty Eule

Wunsch erfüllt! 
Mein großer großer zuckriger Eulenfan, darf nun endlich selbst eine Eule sein! 
Nachdem sie jedes Jahr zum Geburtstag eine große Kuscheleule bekommt, zahllose eulige Kleidung von mir erhalten hat und im vorletzten Jahr einen Eulengeburtstag feiern durfte, ist nun endlich auch der Traum von einem Eulenkostüm erfüllt. 







Klar, dass ich da nicht lange bitten musste, ob sie das Set mal anprobiert und wir ein paar Bilder knipsen!
Okay, ich muss sie eigentlich nie großartig bitten, wenn es um ein kleines Shooting geht. In ihrer momentanen Zukunftsvision sieht sie sich als Model unter Heidiklum-dschömini-nex-topmodel (oder als Ingenieurin mit einem Schreibtisch neben meinem... warten wir mal ab, was die Zukunft bringt)

Heute ist sie auf jeden Fall voll und ganz Eule.
Und das von Kopf bis Fuß in Handmade gehüllt.
Und dazu noch aus insgesamt günstigen Materialien!

Das braune Eulenkleid ist nach dem Schnitt Nika von meiner lieben Fusseline. Ergänzt um eine Glitzerapplikation und eine Eulenbauchtasche. Die Tasche ist, nach einer Idee vom Zuckermädchen, mit leichtem Volumenvlies gefüttert. "Eulen haben doch immer einen flauschigen Bauch".

Die orange Leggings ist ganz schlicht. Nach einem Freebieschnitt von meiner wundervollen Nemada genäht mit Gummibund am Bauch.

Die Flügel sind aus 1mm dickem Filz hergestellt und wurden mit Kamsnaps an den Ärmelbündchen und im Rücken befestigt. Sie lassen sich so ganz leicht abknöpfen und das Set aus Kleid und Leggins wird alltagstauglich! Jeah! Ein Mamipluspunkt für mich!
Hier habe ich mehrere Filzschichten übereinander gelegt und einzeln vernäht. Die offenen Kanten habe ich mit einem extrabreiten Schrägband verdeckt.






Die Eulenmaske ist ebenfalls aus 1mm dickem Filz hergestellt und hält mit einem einfachen Gummiband am Kopf. Zu der gibt es die Tage noch ein tolles Freebie mit Tutorial für euch! Allerdings muss ich mir da noch mal einen halben Tag freischaufeln, damit ich das für euch erstellen kann.

Ich bin ganz stolz auf das Eulenkostüm. Denn es ist ganz genau so geworden, wie ich mir das in meiner wirren Fantasie und mit meinen frevelhaften Skizzen ausgemalt habe.
Jetzt heißt es nur noch ausreichen Überredungskünste aufzubringen, damit das Zuckermädchen in den nächsten Tagen noch "normale" Klamotten tragen will.

Am liebsten würde sie direkt abheben!





Zeigt her, eure Kostüme!
Ich bin doch so neugierig!


Lieblingsgrüße
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Material:
Filz, 1mm

Jersey

Strass Eule

--> alles über Stoffe.de



10 Februar, 2017

Preparing Karneval... endlich Eule

Stellt euch das Zuckermädchen vor,
mit ihrem golden Haaren,
ihren großen blauen Augen,
ihrer so sanften und lieben Art.

Stellt euch vor, wie sie vor mir steht. Die eine Hand in die Hüfte gestemmt, an der anderen Hand den Zeigefinger erhoben, die Stirn kraus in Falten gelegt:
Mama! Seid meinem dritten Jahr frage ich dich schon immer wieder ob du mir mal ein Eulenkostüm nähen kannst. Seit meinem dirtten Jahr schon! Jetzt ist schon lange mein fünftes Jahr und ich war immer noch keine Eule an Karneval! 
Warum nicht? 


Ouh! Upsi.
Zeitmangel? Ne, wohl nicht, wenn sie nach zwei Jahren danach fragt?
Ideenmangel? Pfff... hallo? Pinterest, Instagram, eigene Fantasie?
Materialmangel? Wozu gibt es tolle Onlineshops?
Motivationsmangel? Hm... das lassen wir mal unkommentiert.

Da fällt mir also keine Ausrede mehr ein...  Und ich sage:
Mäuschen! Ich habe schon längst Stoffe bestellt und mir was ausgedacht! 
Warte mal ab! 



Material liegt jetzt tatsächlich bereit. Und sogar eine grobe Skizze existiert die ich euch aber aus zeichnerischem Fähigkeitsmangel vorenthalte.
Im großen und ganzen soll es eine Leggins, ein Kleid, eine Eulenmaske und natürlich Flügel geben... Hui... jetzt aber mal ran!

Habt ihr schon Kostümplane für Karneval?
Oder heißt es Fasching?


Lieblingsgrüße!

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Material:
Filz, Jersey, Strassapplikation - alles über Stoffe.de





07 Februar, 2017

Elektronik zum Anfassen - Lernset zum Gewinnen

Ha! Hättet ihr ehrlich gedacht, ich lasse euch leer ausgehen? 
Natürlich nicht! 

Meine DIY Kits, die ich vom Franzisverlag im Rahmen meine Zusammenarbeit zur Verfügung gestellt bekommen habe, möchte ich NATÜRLICH mit euch teilen! 


Drei Sets habe ich für euch an die Seite gelegt und möchte sie an euch verlosen. 
(Für alle, die gerade noch etwas verschlafen dreinblicken und sie fragen worum es geht. Hier habe ich von dem DIY Lernpaket berichtet, dass ich erstellt habe) 






  • Mitmachen darf jeder. Da ich den Versand selbst übernehme, wäre aber ein Wohnsitz in Deutschland wünschenswert.
  • Ihr nehmt per Kommentar teil. Und das sowohl hier, als auch auf Facebook. Schreibt mir einfach, wem ihr mit dem Set eine Freude machen wollt, oder ob ihr eure Physikgrundlagen vielleicht sogar selber auffrischen möchtet?
  • Ihr sichert euch ein Extralos im Lostopf, wenn ihr den Beitrag teilt.
  • Das Gewinnspiel startet jetzt und endet am 13.02.2017 um 23:59 Uhr.
  • Teilnahmeberechtigt sind natürliche Personen ab dem 18. Lebensjahr. Mit der Teilnahme am Gewinnspiel stimmt ihr zu, dass ich euren Namen im Gewinnfall veröffentlichen und eure Kontaktadressen an den Sponsor weitergeben darf. Das Gewinnspiel steht in keiner Verbindung zu Facebook und wird in keiner Weise von Facebook gesponsert, unterstützt oder organisiert. Schaut bitte unbedingt selbst in den Blog, ob ihr gewonnen habt! 





Viel Glück bei der Teilnahme! 

Lieblingsgrüße!



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Und wer nicht abwarten mag: 
Das Set gibt es HIER bei Amazon
Oder auch HIER direkt beim Franzis Verlag


06 Februar, 2017

Schuluntersuchung - was passiert da?

Dieses Jahr steht uns ein neuer großer Lebensabschnitt bevor.
Dieses Jahr müssen wir ein paar organisatorische Änderungen annehmen und regeln.
Dieses Jahr kommen neue Aufgaben und eventuell auch Schwierigkeiten auf uns zu.

Dieses Jahr kommt das Zuckermädchen zur Schule.





Vor ein paar Wochen stand sie uns einer der ersten Schritte bevor. Die Schuluntersuchung.
Der Termin steht schon seit dem letzten Jahr im Kalender.
Seitdem wir diesem Schritt hinter uns gebracht haben, häufen sich die nervösen Fragen von anderen Mamis, bei deren Kindern die Untersuchung noch bevor steht:  

Und wie wars? Was mussstet ihr machen? Hat alles gut geklappt?

Ich will euch davon berichten. Aber erst mal vorweg:
Das Zuckermädchen hat die Schuluntersuchung ganz großartig gemeistert. Sie meisterte eine Aufgabe nach der anderen und ich saß still und stolz nickend daneben: "Ja, das ist meine. Jaja... die kann das."



Ihre Vorbereitung:
Eigentlich (!) sollen sich die Kinder ja nicht auf die Schuluntersuchung vorbereiten.
Aber sie möchte es! Sie ist gleichermaßen nervös und aufgeregt. Vorfreudig und eingeschüchtert.
Bereit sich zu beweisen, aber doch mit der Angst etwas falsch zu machen.
Sie möchte viel üben. Aufgaben lösen. Wieder und wieder rechnen, schreiben, malen... 
Im Wartebereich vor der Tür zum Untersuchungsraum ging sie diverse Fakten noch mal kategorisch durch: "Mama, welche Zahl ist noch mal unsere Hausnummer?"
Sie ist bestens vorbereitet!


Meine Vorbereitung: 
Die Spannung flach halten. Das Selbstvertrauen stärken. U-Heft und Impfpass finden. Heimlich recherchieren, ob wir irgendwo eine Liste sehen, was so abgefragt wird. Nur für das eigene gute Gefühl. Nur um zu sehen: "Och, ok... das schafft die."






Ihre Sorgen
Ein wenig Nervösität war vorhanden, denn sie will unbedingt zur Schule!
UN! BE! DINGT!
Und diese doofe kleine Untersuchung soll ihr das auf keinen Fall verbauen.
Und dann war da noch der nervige Husten: "Was ist wenn ich nicht antworten kann, weil ich husten muss?"

Meine Sorgen
Ich hatte bei ihren kognitiven Fähigkeiten keine Sorgen. Sie kann lesen, Fremdwörter einsetzen, grammatikalisch korrekt sprechen, phonetisch korrekt sprechen, bis 100 zählen, addieren, subtrahieren, multiplizieren, ein paar englische Sätze sitzen schon lange... sie ist schulfit und ich bin eine Oberangebermama!
Aber ihr Wesen ist eben noch ein fünfjähriges Kindergartenkind. Sie ist wild und unkonzentriert und lässt sich schnell und gerne ablenken. Wenn sie einen diffusen Tag hätte, könnte ihr das zum Verhängnis werden.

Ach quatsch! 
Sie ist energiegeladen und aufmerksam für einfach alles was um sie herum passiert.
Sie kann das!



Ihre Aufgabe - Die Schuluntersuchung
Die Untersuchung war in zwei Divisionen aufgeteilt. Die erste Voruntersuchung fand bei einer netten Dame mittleren Alters stand, die das Mädchen freundlich begrüßte.

Es folgten die ersten, eher faktischen Tests. Hör- und Sehtest, die Überprüfung des Gewichts und der Körpergröße. 116cm und 19kg. Alles in Ordnung.
Dann kamen die ersten Aufgaben, die es zu lösen galt.
Ein LKW ist zweimal abgebildet. Bei der zweiten Abbildung fehlen Formen und Striche, die sie vervollständigen darf. Super gemacht. Ein winziger Reifen, der am letzten Anhänger fehlte, wirderst beim zweiten Blick entdeckt."Ach, das haben die anderen Kindern auch übersehen", sagte die nette Frau zum Mädchen.
Als nächstes soll sie Kugeln auf einem Bild zählen. Zwanzig an der Zahl.
Sie zuckt mit den Schulter. Das ist kein Problem.  
Zum Schluss bekam sie einen Bogen auf dem viele, viele Smileys waren. Einige mit einem traurigen Mund. Diese soll sie durchstreichen. Sie hat dafür eine Minute Zeit.
Wow! Wie hochkonzentriert sie sein kann! Am Ende waren alle treurigen Smileys durchgestrichen und es waren noch 20 Sekunden übrig.
Anschließend wurde ich noch nach eventuellen Krankheiten, Allergien, Vorgeschichten gefragt.




Dann durften wir nach kurzer Wartezeit ein Zimmer weiter - zur Frau Doktorin.
Die Ärztin öffnete. Sie wirkte etwas getresst.
"Ich bin Frau Soundso und wie heißt du?"
Das Zuckermädchen antwortete brav und schüchtern mit ihrem Vornamen.
"Aha, und einen Nachnamen hast du nicht, oder was?!"

Schluck! Das war zu harsch! Jetzt ist sie verunsichert...
Aber sie antwortet, die Beine baumeln dabei unentwegt, zappeln hin und her und stoßen polternd ans Tischbein. Eine Verlegenheitsgeste, mit der sie ihre Enegie kanalisiert. Das kenn ich schon. Das war in meinen Augen schon fast die schwerste Prüfung.

Dann kommen wieder zahlreiche Aufgaben.
Zuerst soll sie Bälle auf Bildern zählen, die sie aber nur kurz zu sehen bekommt. Ich bin begeistert, wie schnell sie ist und versuche nicht euphorisch in die Hände zu klatschen.
Es folgen weitere Zählaufgaben, Mengenbilder auf denen sie erkennen soll, von welchem Gegenstand mehr zu sehen ist. Figuren, die sie erkennen und benennen soll. Figuren, die sie lokalisieren soll (das Krokodil sitzt zwischen den Palmen, die Katze liegt unter dem Tisch), Einzahl und Mehrzahl bilden, geometrische Formen bestimmen.
Alles kein Problem. Die Beine baumelt und klopfen dabei laut gegen das Tischbein, aber die Aufgaben sind innerhalb von Sekundenbruchteilen abgehakt und ich mache insgeheim eine Ghettofaust mit mir selbst.
Sie darf noch Bilderreihen ergänzen und in weiteren Bildereihen das "falsche Element" finden.
Da hat sie mich überrascht. Eine Reihe aus einer braunen Nuss, einer braunen Eichel, einem braunen Blatt und einem weißen Ei: Klar! Das Ei passt nicht. Meiner Meinung nach weil es ganz eindeutig nicht braun ist... pahahaaa! Weit gefehlt, denn Fakt ist, dass die anderen drei dargestellten Gegenstände vom Baum fallen und ein Ei eben nicht. Uh! Da hat sie sogar weiter gedacht, als ich!

Im Anschluss kam die einzige Aufgabe, die ihr echt schwer fiel: Quatschwörter nach sagen.
Die Ärztin sagte: "Ha-Fe-Lu-Po"
Das Zuckermädchen guckte vewirrt.
"Ha-Fe-Lu-Po! Jetzt du!"
Sie sah mich an und ich konnte ihre Gedanken lesen: Was will die Frau denn? Das ist doch kein echtes Wort. Das sag ich nicht, das ist Quatsch und mit der Frau will ich keinen Quatsch machen.
Ärztin: "Ha-Fe-Lu-Po"
Stille
Ärztin: "Drei Sieben Acht Fünf Vier"
Zuckermädchen: "Drei Sieben Acht Fünf Vier" 
Das war leicht. Das macht Sinn. Nach ein paar Versuchen ließ sie sich aber doch dazu überreden auch den Blödsinn nachzuquatschen, der für sie offensichtlich einfach keinen Sinn machte und bei dem sie deshalb Angst hatte, sich zu versprechen.

Zum Schluss gab es noch einen kurzen Motoriktest und etwas Sport
Auf den Fersen laufen, auf den Hacken laufen, auf einer Linie balancieren, über eine Linie springen. Einen Ball werfen und fangen.
Danach durfte sie sich anziehen und vor der Tür warten.


Meine Aufgabe: 
Still sitzen, Klappe halten! Ich darf nicht eingreifen, nichts sagen.

Nur ein aufmunterndes Nicken habe ich mir an zwei Stellen genehmigt, als sie mich fragend ansah: "Trau dich ruhig. Alles gut!"
Am Ende, als sie vor der Tür wartete, darf ich noch die Lorbeeren ernten. Das hätte sie selbst noch nie erlebt, dass ein Ende-Septemberkind bei allen Aufgaben so gut abschneidet. Absolut schulfähig. Nur emotional könnte man sie noch etwas stärken, weil sie etwas verschüchtert wirkt.



Unser Fazit: 
Wir fühlen uns riesengroß. Beide!
Sind erleichtert, dass alles so super gelaufen war. Mit einer riesen Portion Stolz auf allen Seiten.
Mit dem Zuckermädchen habe ich aber zugegebenermaßen auch ein lernbegeisterte und leistungsfähiges Alles-kein-Problem-Kind vorzuweisen. Ihr wildes Wesen, das manchmal vor Schüchternheit erstarrt ist aber einfach auch ein Teil von ihr.
Aber da machen wir uns jetzt keine Sorgen.


Lieblingsgrüße!

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Bei ihrer Schultasche haben wir uns für eine Ergobag entschieden.
Das Model "Feenzaubär", für das sich das Mädchen entschieden hat, findet ihr hier.
Ich hätte ja das Model "Zauberwald" präferiert ;)



02 Februar, 2017

Glitzerpulli dunkelblau - einfach mal machen!

Ab und zu muss man einfach mal etwas Neues ausprobieren. 
Das möchte ich auch eigentlich viel öfter machen, doch es gibt zu viele "abers" die einem das erschweren. 

Aber ich hab das noch nie gemacht.
Aber ich weiß nicht ob ich das mag.
Aber ich kenne das/den/die doch gar nicht.
Aber ich bin doch viel zu müde/hungrig/ängstlich.
Aber es ist zu kalt/warm/nass. 









Einfach mal machen, ist das Motto... nicht immer alles zerreden und nach möglichen Nebenwirkungen suchen! 
Das geht natürlich nicht bei Entscheidungen, die wirklich wohl überlegt sein müssen und entsprechende Planung benötigen. Ein Haus bauen, den Job wechseln oder ein Kind kriegen (obwohl...)
Aber bei kleineren Entscheidungen kann man sich die unnötige Herausredezeit ruhig mal sparen. 
So, wie bei diesem Pulli. 
Den Stoff fand ich schon irgendwie cool, im Onlineshop. Aber Glitzer!  
Den hab ich für mich noch nie vernäht! Ich habe auch noch nie Glitzer getragen! Wird mir das überhaupt stehen? Ach egal... Ich mach das jetzt einfach mal. 




Gut, ich gebe zu, einen Pullover zu nähen ist nicht das Nonplusultra-Beispiel für neue Entscheidungsfreudigkeit. Aber den Gedanke dahinter kann man auch auf andere Lebenssituationen übertragen. Vielleicht passt meine spontane Ok-ich-nach-das-einfach-Einstellung bei meinem Lern-Kit hier besser ins Bild?
Einfach mal dem Bauchgefühl vertrauen. Der eigenen Intuition glauben. Mal ein bisschen spontan sein. 












Beim Fotoshooting war es übrigens angenehm frische -6°C, die Nachbarn standen vor dem Haus und schauten herüber.... Ach... egal...

Direkt im Anschluss haben sind wir ganz spontan ins Auto gestiegen und haben einen  Mädelsnachmittag in der Stadt verbracht. Obwohl ich genug (völlig unwichtige) "Abers" gehabt hätte. (Ich wollte noch wischen, ich muss noch einkaufen, ich wollte doch bloggen, ich hab keine Handschuhe hier, meine Hose hat nen Fleck am Knie (haha! Den hab ich hier geschickt abgeschnitten!), das Mädchen soll noch duschen, mir tun die Beine weh...) Doch der Nachmittag zog sich von einer spontanen Idee zur nächsten immer länger hin. Und das war so schön! 

Glitzer für mehr Spontanität in der Lebensplanung! 

Lieblingsgrüße!


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Schnitt: Lady Pullee
Stoff: Glitzerjersey

Link: Rums